Nepal: Heilige Männer aus den Tempeln verbannt wegen Cannabis

Dieses Wochenende ist in Nepal das sogenannte Shivaratri, das Fest des Shiva. Es kommen tausende, wenn nicht gar hundert-tausende Menschen zu Vollmond zusammen um die Geburt Shiva zu Feiern. Nun ist aber eine Unterbrechung in der jahrtausendalten Tradition gebrochen. Tausende von Sadhus – so werden die heiligen Männer und Frauen in Indien und Nepal genannt – wurden wegen dem Verkauf von Cannabis an die Festivalteilnehmer aus einem Tempel verbannt.

Sie hatten sich am Pashupatinath Tempel in Kathmandu getroffen um das hinduistische Festival zu feiern.

Sadhus, also Hindus die dem Weltlichen entsagen, rauchen traditionell Marihuana um Shiva näher zu sein. Die Sadhus leben meist in Wäldern, Höhlen oder Tempeln. Sie sehen den Rausch von Marihuana als Segnung von Shiva an.

Aber jene, die bei dem Verkauf von Drogen im Tempel aufgegriffen werden, sollen der bewaffneten Polizei übergeben werden, so die Sprecher des Tempels.

Seit letzter Woche hat die Polizei damit begonnen, die Sadhus in ihren wenigen Anziehsachen zu durchsuchen und jeden der Drogen verkauft, damit zu identifizieren.

Etwa 20 Sadhus wurden schon verhaftet und wurden in einer Gegend ausserhalb der Stadt ausgesetzt, sagen die Behörden.

Eine große Anzahl von Personen sammeln sich immer in der Nähe des Tempels um der Zeremonie beizuwohnen. Tausende von Sadhus sind aus Indien nach Nepal zum Festival gereist, welches dieses Jahr auf den 2. März fällt. Die Tempelvorsteher sagten, sie würden keinem Gebrauch für die eigenen Rituale entgegenstehen.

Demgegenüber will der Entwicklungsfond Pashupati Area Development Trust (PADT) sichergehen, dass keine Drogen am Tempel verkauft werden.

„Während der letzten Jahre hat sich der Gebrauch von Drogen verbreitert und ist kommerziell geworden“, sagte PADT Vorstandssprecher Sushil Nahata der BBC.

„Es hat die Essenz des Festivals vernichtet.“

„Wir haben viele Gerüchte über Sadhus, die Drogen verkaufen gehört. Wir haben versucht, dies im letzten Jahr zu stoppen, aber wir konnten es nicht“, so Nahata.

„Dieses Jahr haben wir eine richtige Kampagne gestartet.“

Die PADT hat eine Taskforce von 25 Personen zusammengesetellt. Darunter Polizei und bewaffnete Polizei, um das Verbot durchzusetzen.

„Wir haben bislang nur geringe Mengen von Haschisch in Zigaretten gefunden“ sagte Nahata.

Er fügte hinzu: „Jeder Sadhu der mit einer großen Menge Verhaftet wird, kommt ins Gefängnis.“

via BBC