Suchtstoffkommission: Todesstrafe für Drogen – Statement der Netzwerke für Schadensminderung

Wien: Zur Zeit tagt in UNO-City die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen. Am Tag Fünf hat das Internationale Netzwerk für Schadensminderung ein Statement verlesen. Der Aufruf der IHRA ist kurz: Alle Staaten müssen auf die Anwendung der Todesstrafe für Drogenvergehen – und, natürlich – für alle Straftaten – verzichten. Sie müssen ein sofortiges stoppendes Moratorium einleiten um die Leben im Todestrakt zu schonen.

So waren gestern auf der Suchtstoffkommission und von dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung zwar Zahlen über die Beschlagnahmung von illegalisierten Substanzen weltweit zu sehen und zu hören, aber während man auf diese Statistiken schaue, solle man sich die menschlichen Gesichter hinter diesen Beschlagnahmen vergegenwärtigen. Und die darauf folgenden Strafen, für jene die Verhaftet und Eingesperrt worden sind. Dies sei keine Entschuldigung für Kriminalität, aber es kann auch keine Entschuldigung für die Todesstrafe sein.

In 32 Staaten dieser Welt wird noch immer die Todesstrafe für Drogenvergehen verhängt. Die IHRA hat hunderte Exekutionen wegen Drogen gezählt und die Dunkelziffer dürfte in die Tausende gehen. Nicht alle Staaten veröffentlichen die Zahlen ihrer Todestrakte.

Die Begründet ist meistens die Abschreckung. Dies ist ein falsches Argument, das immer wieder für viele Straftaten aufgezählt wird.

Auch wenn niemand wegen irgendeiner Straftat getötet werden sollte, ist die große Masse derer, die für Drogen Sterben sollen keine Bandenbosse oder große Schmuggler. Es sind ihre Boten. Sehr oft ist der Grund für den Drogenhandel die blanke Armut, Drogenabhängigkeit oder ein Mangel an Optionen. Diese Menschen zu töten ist aufs extreme Grausam.

via CNDblog