Human Rights Watch Bericht: Zwangsarbeit und andere Misshandlungen in Drogengefängnissen im Südvietnam

Der neue Bericht von Human Rights Watch dokumentiert die Erfahrungen von Personen, welche in den Strafvollzug in einem der 14 Gefangenenlagern unter der Regierung von Ho Chi Minh Stadt. Arbeitsverweigerung oder ein Verstoss gegen die Lagerregeln resultieren in Bestrafungen, die in einigen Fällen Folter sind.

Quynh Luu, ein ehemaliger Gefängnisinsasse, der bei einem Fluchtversuch gefasst wurde, beschreibt seine Bestrafung: „Erst schlugen sie meine Beine, so dass ich nicht mehr Wegrennen konnte… [Dann] haben sie mir mit einem Elektroschockgerät Stromschläge versetzt [und] mich einen Monat lang in eine Isolationszelle gesperrt.“

„Zehntausende Männer, Frauen und Kinder werden gegen ihren Willen in regierungseigenen Arbeitslagern in Vietnam festgehalten“, sagt Joe Amon, Leiter der Abteilung Gesundheit und Menschenrechte von Human Rights Watch. „Das hat nichts mit der Behandlung Drogenabhängiger zu tun. Diese Einrichtungen müssen geschlossen und ihre Insassen freigelassen werden.“

Internationale Geber unterstützen die Verwahrungseinrichtungen und das zuständige Ministerium für Arbeit, Kriegsinvalide und soziale Wohlfahrt. Das hat auch zur Folge, dass die Regierung weiterhin HIV-positive Drogenkonsumenten inhaftiert. Nach vietnamesischem Recht steht HIV-positiven Häftlingen zu, entlassen zu werden, wenn Haftanstalten ihre medizinische Versorgung nicht gewährleisten können.

Weitere Informationen können der Presseerklärung von Human Rights Watch (englisch) entnommen werden.

PDF Download des Berichts: hrw_vietnam_09_11.pdf

via international drug policy consortium