NAACP ruft zum Ende des Kriegs gegen Drogen auf

Los Angeles: Die National Association for the Advancement of Colored People, englisch für Nationale Organisation für die Förderung farbiger Menschen, auch NAACP genannt hat auf ihrer 102. jährlichen Sitzung in Los am Dienstag mit dem „Krieg gegen die Drogen“ gebrochen. Von ihrer Sitzung aus rief damit eine der ältesten und einflussreichsten Bürgerrechtsorganisationen der USA zum Ende des Krieges gegen Drogen auf.

Der Titel der Resolution sagt schon alles „Ein Aufruf, den Krieg gegen Drogen zu beenden, Gelder in die Erforschung von Therapien bei Substanzmissbrauch, Bildung, und Gelegenheiten für farbige Gemeinschaften für ein besseres Morgen zu leiten“

Benjamin Todd Jealous, Vorstand und Geschäftsführer der NAACP sagte dazu: „Heute hat die NAACP einen großen Schritt vorwärts getan, hin zu Gleichheit, Gerechtigkeit und effektiver Strafverfolgung. Die fehlgeschlagene Drogenpolitik wurde am meisten in afro-amerikanischen Gemeinschaften durchgesetzt und muss gestoppt werden und durch faktenbasierte Praktiken ersetzt werden, welche die Ursprünge für Drogenmissbrauch angehen.“

Die Resolution sagt, dass die USA mehr als 40 Milliarden US-Dollar jedes Jahr ausgeben, um den Kampf gegen Drogen zu führen und hundert-tausende in den niedrigen Rängen zu Inhaftieren – meistens aus farbigen Gemeinschaften. Schwarze sind 13-mal öfter Betroffen für ein geringes Drogenvergehen eingesperrt zu werden als Weisse, auch wenn die Konsumentenraten nahezu vergleichbar sind, so die Gruppe.

„Studien zeigen, dass alle rassischen Gruppen Drogen in ähnlicher Weise Missbrauchen, aber die Zahlen zeigen dass Afro-Amerikaner, Hispanics und andere Menschen mit Farbe viel öfter gestoppt, durchsucht, verhaftet, verurteilt und eingesperrt werden für drogenbezogene Vergehen“, sagte Alice Huffman, Präsident der NAACP in Kalifornien, die letztes Jahr auch Kaliforniens Proposition 19-Marihuanalegalisierungsinitiative unterstützte. „Dieses zwei-Klassen System der Drogenstrafverfolgung, dass dazu dient, Afro-Amerikaner und andere Minderheiten im Gefängnis wegzuschliessen, muss aufgezeigt und ausgelöscht werden.“

Anstelle das US-Strafsystem mit Drogenstraftätern zu überfluten, ruft die Erklärung dazu auf, in Behandlungs- und Präventionsprogramme zu investieren, inklusive Methadonkliniken und Behandlungsprogramme, die sich als effektiv erwiesen haben.

„Wir wissen, dass der Krieg gegen Drogen ein kompletter Fehlschlag ist, da in den 40 Jahren des anhaltenden Krieges weder der Drogenkonsum noch der Missbrauch reduziert wurden,“ sagte Robert Rooks, Direktor von NAACPs Strafjustizprogramms. „Das einzige was wir geschafft haben, ist die weltgrößte Gefängnisbevölkerung zu haben, wir schicken Menschen mit mentalen oder Abhängigkeitsproblemen in den Knast und erzeugen ein System der rassistischen Ungleichheit, die den Jim Crow Gesetzen von 1960 in nichts Nachstehen.“

Neill Franklin, ein Afroamerikaner und ehemaliger Drogenpolizist aus Baltimore und Vorstand von Law Enforcement Against Prohibition (Strafverfolgunger gegen Prohibition), machte eine Präsentation über das Ende des Krieges gegen die Drogen am Montag und hatte am Dienstag noch mehr zu erzählen.

„Die NAACP war immer an der vordersten Front, wenn es um den Kampf für Bürgerrechte und sozialer Gerechtigkeit in diesem Land geht seit über einem Jahrhundert. Der Fakt, dass diese Organisation dem Aufruf der anderen, wie der Nationalen Polizeiorganisation für Schwarze, folgt – dem Aufruf für ein Ende des Krieges gegen Drogen – sollte ein Weckruf an unsere Politiker sein – inklusive und insbesondere Präsident Obama – der es noch immer nicht geschafft hat, die Zerstörung die der „Drogenkrieg“ in unserer Gesellschaft und insbesondere in farbigen Gemeinschaften anrichtet, zu stoppen.“

Auch wenn die Delegierten des Treffen der Resolution zugestimmt haben, muss sie noch von dem Vorstand der NAACP im Oktober abgesegnet werden. Sobald dies geschehen ist, werden NAACP 1200 aktive Mitglieder überall im Land mobilisieren um Kampagnen für ein Ende des Krieges gegen Drogen durchzuführen.

Die Afro-Amerikanische Gemeinschaft hat lange genug unter der brutalen Drogenverfolgung in diesem Land gelitten. Dass die führende Afro-Amerikanische Organisation in den USA einen Standpunkt gegen den Krieg gegen Drogen setzt, ist ein wirklich großes Ding.

via StopTheDrugWar