Studie zeigt, dass Alzheimer durch Verlust von Cannabinoiden verursacht sei

Erste Anzeichen von Alzheimer könnten durch die Blockade der gehirneigenen Cannabinoide verursacht werden, so eine neue Studie aus der Universität von Stanford.

Klumpen von Proteinen, die sogenannten Beta-Amyloide Plaque, sind die primären Anzeichen der Alzheimerkrankheit. Seit langem wissen die Forscher, dass diese Klumpen die Signale des Gehirns verändern – aber sie wussten nicht wie.

Nun hat ein Team der Universität von Stanford an der Medizinschule die Effekte der Plaque auf die endogenen Cannabinoiden im Gehirn untersucht. Diese Substanzen werden vom Gehirn hergestellt und ähneln den Substanzen im Cannabis. Neben vielen anderen Funktionen spielen Cannabinoide eine wichtige Rolle beim Speichern von Informationen und dem Lernen.

Während sie die Schnitte aus Rattengehirnen anschauten, sahen die Forscher, dass die Beta-Amyloide indirekt die Speicherpfade beeinflussen und dies durch Veränderung der normalen Aktivität von Cannabinoiden.

Diese Veränderung der gehirneigenen Cannabinoide könnten der Mechanismus sein, wie die frühen Gedächtnisprobleme bei Alzheimer entstehen, so Daniel Madison, der die Studie leitete. Cannabinoide könnten auch eine Gelegenheit sein, Alzheimer zu behandeln, bevor die Krankheit fortschreitet.

Die Ergebnisse werden am 18. Juni in der Fachzeitschrift Neuron veröffentlicht.

Allerdings, so Dr. Madison, ist es nicht sinnvoll anzunehmen, dass gerauchtes Cannabis die Effekte der Plaque aufdas Gedächtnis und Lernen entgegenwirken könne.

„Endocannabinoide im Gehirn sind sehr kurzlebig und werden nur aktiv, wenn ein wichtiger Input reinkommt.“ so Dr. Madison. Die psychoaktive Komponente im Harz der Cannabisblüten, das THC, habe viel länger anwirkende Effekte. „Das sich aussetzen von Cannabis ist ganz anders, es ist eher wie alles ungesteuert zu verstärken, und der filternde Effekt bleibt aus. Es ist, als würdest du fünf Radiostationen auf einmal hören.“

Eine Studie  von 2013 von Neurowissenschaftlern aus Australien zeigte, dass der Inhaltsstoff CBD gut sein könnte. Das Team um Dr. Tim Karl hat herausgefunden, dass die Behandlung mit CBD zu deutlichen Verbesserungen im Gedächtnis von Mäusen führte, die genetisch verändernt wurden um Alzheimer zu haben.

Neben der Möglichkeit, die Alzheimersymptome zu besiegen, zeigen einige Studiens, dass Cannabinoide auch die Möglichkeit haben, die Krankheit zu verlangsamen.

via Leafsience