Suchtstoffkommission: UNAIDS sagt: „Die Zeit für Pilotprojekte ist vorbei“

Stellungnahme von UNAIDS zum 55. Treffen der Suchtstoffkommission in Wien im März 2012

Von: Alison Crocket, Senior Advisor, UNAIDS Datum 15. März 2012

Danke Frau Vorsitzende,


dass Sie mir die Möglichkeit geben, bei der Plenarsitzung zur Prävention von HIV-Übertragungen unter injizierenden Drogenkonsumenten zu sprechen. Wir möchten dem vorsitzenden Direktor für seinen Bericht „Reaktion auf die Prävalenz von HIV/AIDS und anderen per Blut übertragenen Krankheiten unter Drogenkonsumenten“ und sind Möchten uns bei bei UNODC bedanken als Mittragender bei der Reduktion von HIV-Übertragungen bei Personen die Drogen injizieren sowie bei Gefangenen. In diesem Bericht zeigt sich klar die erwähnenswerten Fortschritte der HIV Einheit bei UNODC in diesem Jahr.

Im Juni 2011 fand ein High Level Treffen auf der Generalversammlung statt um die Fortschritte und die verbleibenden Herausforderungen der letzten 30 Jahre AIDS zu untersuchen, und die Erkenntnis war natürlich dass schon viel erreicht wurde, aber noch viel mehr getan werden müsse. Insbesondere injizierende Drogenkonsumenten sowie Sexarbeiter und Männer die Sex mit Männern haben wurden als Schlüsselpopulationen identifiziert, die insbesondere Verwundbar gegenüber HIV sind und somit unsere kombinierten Anstrengungen und gezielte und zielführende Antworten benötigen.

In dem neuen Abkommen auf dem Treffen haben sich die Mitgliedstaaten zehn neue, wichtige Ziele gesetzt. Eines davon ist die Reduzierung von HIV-Übertragungen unter injizierenden Drogenkonsumenten um 50 Prozent bis 2015. Um den Sinn hinter diesem Ziel zu verstehen, muss man sich die globale Situation anschauen. Wie auch der vorsitzende Direktor in dem Bericht herausstellt, ist die HIV-Übertragung unter injizierenden Drogenkonsumenten eine der am meisten sich verbreitenden Epidemien in der Welt. Etwa eine von drei Neuinfektionen außerhalb Subsahara-Afrikas ist ein Ergebniss des Gebrauchs von kontaminierten Nadeln und Spritzen oder die Übertragung per Geschlechtsverkehr von einem injizierenden Drogenkonsumenten auf seinen/ihren Partner.

Seit 2009 ist die technische Anleitung, welche Ziele um die HIV-Übertragung unter Drogenkonsumenten zu reduzieren aufstellt, klar formuliert – was funktioniert und was nicht. Trotzdem sind Dienste für Drogenkonsumenten, welche ihr HIV-Risiko reduziert noch immer nicht weit erhältlich. Global gesehen haben nur 8 von 100 Personen die Drogen injizieren Zugang zu der Therapie mit Opiatsubstitution, 4 von 100 von den injizierenden Drogenkonsumenten, die es nötig haben, haben Zugang zu Antiretroviralen Therapien und 8 von 100 haben Zugang zu Nadel- und Spritzentauschprogrammen.

Seit dem zeigen weitere Studien in Ländern, so unterschiedlich wie die Ukraine, Pakistan und Kenya, dass die Ziele in den politischen Abkommen zeigen sollen, ob es möglich ist eine Kombination von Nadel- und Spritzenaustauschprogramme, Opiatsubstitutionen und Antiretroviralen Therapien an jene zu liefern, die es benötigen, in einer Skalierung und Qualität die Adäquat und in einer Umgebung, die ihnen Zugänglich ist.

Madame Vorsitzende, die gute Nachricht ist, dass wir wissen was zu tun ist.

Erstens, müssen wir ein förderliches Umfeld schaffen;

Drogenkonsumenten erfahren in vielen Ländern Stigmata und Diskriminierung in vielen Aspekten ihres Lebens. HIV Vorsorge-, Behandlungs- und Betreuungsinitiativen können nicht Erfolgreich sein, wenn lebensrettende Maßnahmen kriminalisiert werden und wo Drogenkonsumenten Gewalt oder Verhaftungen ausgesetzt sind, wenn sie diese Gebrauchen wollen. Darum ist es wichtig für Gesundheitsbehörden eng mit der Strafverfolgung und dem Strafjustizsystem zusammen zu arbeiten um sicherzustellen, dass die Gesetze und Regelungen mit den gemeinsamen Zielen übereinstimmen. Regierungen müssen abschätzen können wie Gesetze und Strafverfolgung die HIV-Antwort beeinflusst und sichergehen, dass die Gesetze HIV Vorsorge betreiben und nicht dagegen arbeiten. Es ist in keinem Interesse, Gesundheitsinitiativen abzulehnen, welche die Gesundheitskosten reduzieren und sichere und geschützte Gemeinschaften bilden.

Zweitens, wir müssen die Gemeinschaften mobilisieren und sie Fragen, was sie benötigen um sich selbst zu helfen.

Es ist im festen Glauben von UNAIDS dass die AIDS Epidemie nicht rückgängig gemacht oder angehalten werden kann ohne das volle Engagement und Teilhabe aller betroffenen Schlüsselpopulationen. Programme, welche die Bürgergesellschaft stärkt um ihre Rechte zu kennen und zu verlangen müssen signifikant ausgeweitet werden. Dies beinhaltet Programme, um HIV-bezogene Stigmata und Diskriminierungen zu reduzieren, Rechtshilfe und Rechtsliteratur, Gesetzesreformen, Training für Polizei- und Gesundheitskräfte um auf nicht-diskriminierende Weise auf verwundbare Populationen zuzugehen und die Gewalt gegen Frauen anzusprechen. UNAIDS fühlt sich verpflichtet, weiterhin Gemeinschaften von Drogenkonsumenten, Sexarbeitern und Männern die Sex mit Männern haben zu unterstützen, so dass sie ihre Bedürfnisse artikulieren und ihre grundlegenden Menschenrechte überall wo sie sind einfordern können.

Drittens, wir müssen benutzerfreundliche Dienste in guter Qualität in einem Maß anbieten, welches einen Unterschied macht.

Die Zeit der Pilotprojekte ist vorbei. Nadel- und Spritzenprogramme und Opiatsubstitutionstherapien wurden Erforscht und Getestet, mehr als die meisten Interventionen der HIV-Prävention und die gute Nachricht ist: Sie funktionieren. Sie funktionieren Unwiedersprechbar, Eindeutig, Absolut. Neben der vertraulichen und ehrenamtlichen HIV-Beratung, dem Testen und die Verteilen von Kondomen werden diese Interventionen die Rate der HIV-Übertragungen unter Personen, die Drogen injizieren in jedem Land funktionieren. Die Lösung ist günstig, effektiv und erhältlich. Selbst wenn man nicht überzeugt ist, diese Interventionen auf Grund von Fürsorge und Hilfe zu geben, selbst wenn man nicht daran glaubt, dass diese Maßnahmen mit internationalen Menschenrechtsverpflichtungen zu rechtfertigen sind, der Fakt ist, dass wenn injizierende Drogenkonsumenten die Möglichkeit haben, produktive Mitglieder der Gesellschaft und ihrer Familien zu sein, wenn wir sie nur mit der nötigen Gesundheitsfürsorge unterstützen und ihnen damit die Möglichkeit geben, eine lebensbedrohliche, unheilbare Situation zu vermeiden. Es macht eindeutig ökonomischen Sinn.

Madam Vorsitzende, die Zeit ist Kurz, das Geld ist wenig, aber wir können das Ruder herum reißen. Die globale ökonomische Krise hat es von uns allen verlangt, unsere Aktivitäten zu prioritisieren um Ausgaben zu rechtfertigen und zu zeigen, wofür das Geld verwendet wurde. Jeder Cent den wir ausgeben um die Verbreitung von HIV unter Personen die Drogen konsumieren nutzen muss auf Interventionen ausrichtet sein, die funktionieren. Die Faktenlage ist klar, unwiederruflich und zwingend – alles was wir nun machen müssen, ist es zu machen.

via cndblog
Übersetzung Martin Steldinger, die Hanfplantage auch auf encod