Drogenzarin verharmlost Alkohol; argumentiert wie für die Legalisierung von Cannabis

Das Udopea-Blog berichtet über einen Eintrag auf Abgeordnetenwatch, in der Lieblingsabteilung unserer Drogenzarin, dem Alkohol.

Interessanterweise behauptet Frau Bätzing, dass ein totales Alkoholverbot für das drogenpolitische Ziel der Reduzierung von gesundheitlichen und sozialen Schäden durch den Konsum nicht zielführend sei. In den Jahren der Alkoholprohibition in den USA und Finnland habe sich der Konsum ins Private verlagert, die Schwarzbrennerei zugenommen und somit die schlechte Qualität und außerdem habe das Verbot die Entstehung organisierter Kriminalität begünstigt. Das alles kommt mir so bekannt vor, diese Probleme sind alle mit der Cannabisprohibtion aufgetreten und halten bis heute an. Und da gebe ich Anna vom Udopea-Blog recht.

Kiffer müssen im stillen Hinterstübchen ihre Joints paffen, wenn sie nicht unbedingt die Staatsgewalt am Hals haben wollen (und selbst im Verborgenen sind sie nicht immer sicher), über mangelhafte und sogar gesundheitsschädliche Ware gibt es auch des öfteren Artikel (hier mal ein Beispiel) zu lesen und durch den Schwarzmarkt blüht natürlich auch die Kriminalität (mal ganz davon abgesehen, dass sowieso jeder Kiffer kriminalisiert wurde). Aber für den Alkohol will die Bundesregierung im Allgemeinen und Frau Bätzing im Besonderen das

Ziel eines verantwortungsvollen Konsums qualitativ einwandfreier alkoholhaltiger Getränke

verfolgen. Ihr Schlusssatz lautet:

Ich darf vorsorglich wiederholen, dass ich den gerne angestellten Vergleich von Alkohol und Cannabis mit dem Ziel der Verharmlosung der Risiken eines langjährigen Cannabisgebrauchs für bedenklich halte. Die Bundesregierung hält Cannabis nicht für eine harmlose Droge und sieht daher auch keine Veranlassung, ein Freigabesignal für eine weitere berauschende Substanz zu geben.

Das ist geradezu lächerlich. Mit genau dieser Argumentation könnte man auch Cannabis legalisieren und einen kontrollierten Markt erschaffen.

Aber nein – Bätzing hetzt gleich gegen den Autor der Frage; der mit keinem Wort Cannabis erwähnt hat. Meine Anfrage, der auf diesen interessanten Artikel bei dem Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin und dem dt. Hanfverband verweist, muss noch online gestellt werden. Dort geht es um eine Studie von 600.000 Personen, die wohl ziemlich gut nachweist, das Cannabis nichts mit Schizophrenien (auch bekannt als Psychosen) zu tun hat. Im Gegenteil: Das Hanf Journal berichtet, dass einigen ernsthaft
an Schizophrenie erkrankten mit niedrigen Dosen Cannabis weitergeholfen werden konnte.