In den Urlaub ohne Air Berlin

Foto von Air Berlin Deportation Class Neben dieser wichtigen Mitteilung, gibt es auch andere News: Der ehemalige Bahnchef Mehdorn geht zu Air Berlin. Da sind die ja alle gleich im richtigen Club…

Urlaub ja – Abschiebung nein!

Eine Mitteilung der „Internationale Liga für Menschenrechte – Flüchtlingsrat Berlin – Flüchtlingsrat Brandenburg“: Zeigen auch Sie „Air Berlin“ die kalte Schulter!

Am 8.Juni 2009 wurden etwa 100 Menschen vom Flughafen Berlin-Schönefeld aus nach Vietnam abgeschoben. Für diese Massenabschiebung hat die Fluggesellschaft „Air Berlin“ das Flugzeug zur Verfügung gestellt.

Wir fliegen deshalb ohne „Air Berlin“ in den Sommer!

Damit wollen wir erreichen, dass sich das Unternehmen künftig nicht mehr an Abschiebungen beteiligt.

Bitte unterstützen Sie uns! Zeigen auch Sie „Air Berlin“ die kalte Schulter!

Von den nach Vietnam abgeschobenen Menschen lebten viele schon seit Jahren in Deutschland. Ihre Hoffnung auf eine Zuflucht und auf eine persönliche Perspektive wurde durch die Abschiebung zunichte gemacht.

Eine solche Politik ist inhuman!

Sie übersieht, dass in Vietnam grundlegende Menschenrechte verletzt werden. Gründe für eine Flucht gibt es also allemal. Eine engstirnige Politik in Deutschland und Europa sieht Einwanderung noch immer vor allem als Problem.

Diese Politik ohne Moral, Sinn und Verstand macht aus Europa eine Festung. Ihr Abschottungsfanatismus nimmt in Kauf, dass Tausende Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. Diese Politik entwurzelt ohne Not Menschen, die bemüht waren, sich ein Leben in Deutschland aufzubauen – und stürzt sie dadurch in Not.

Das alles ist schon schlimm genug. Warum aber unterstützt eine Fluggesellschaft diese Politik?

Air Berlin erleichtert dadurch zukünftige Massenabschiebungen. Denn: wenn hierfür extra Chartermaschinen zur Verfügung gestellt werden, können die Menschen reibungsloser aus dem Land geschafft werden. In regulären Maschinen haben schon häufiger Flugpassagiere gegen Abschiebungen protestiert. Nicht selten weigerten sich Piloten, Menschen unter Zwang zu befördern.

Air Berlin macht sich zum Rad im Getriebe einer Polizeiaktion – mindestens 50 Angehörige der Bundespolizei „begleiteten“ den Abschiebungsflug vom 8.Juni 2009. Finanziert wurde die Aktion von der europäischen „Grenzschutz“(besser: Abschottung)-Agentur FRONTEX. Diese Agentur verfügt jährlich über Millionen Euro für die militärpolizeiliche „Grenzsicherung“ und offenkundig auch für solche „Abtransporte“.

„Air Berlin“ fordern wir daher auf, das Abschiebungsbusiness aufzugeben, ehe es richtig begonnen hat. Es könnte sich sonst als sehr geschäftsschädigend herausstellen.

Wir sagen den Piloten von „Air Berlin“ und allen anderen Fluggesellschaften: Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Abschiebungsmaschinerie!

Kontaktdaten „Air Berlin“
Fax: 030/ 41021003
und / oder
Pressestelle:
Tel: 030/ 3434 1500 – Fax: 030/ 3434 1509 – abpresse@airberlin.com