USA: NFL – Coaches besorgt über die Cannabis-Epidemie
Die Coaches in der National Football League, einem sehr beliebten Sport in den USA, haben zur Zeit ein riesiges Problem mit Marihuana, denn etwa ein Drittel der Spieler kifft gerne. Die Personalchefs der NFL sind über die zunehmende Anzahl von Spielern besorgt, die eine Historie von Cannabiskonsum, teils bis in die Schulzeit hinein, haben, oder Spielern die bei Drogentests durchfallen. Journalisten von SI.com interviewten vier NFL Top-Coaches, vier Manager und zwei andere hochrangige Clubangehörige für die Story. Wegen dem sensiblen Thema möchten sie nur anonym sprechen. Die Hanfplantage berichtete von Michael Phelps, 6-facher Weltmeister im Schwimmen, der wegen Bongkiffen von seinen Sponsoren fallen gelassen wurde.
„Es ist etwas, dass alle Coaches und Manager in der League angeht,“ sagte ein Veteran des NFL auf dem jährlichen Treffen in Orlando. „Es hat sich in den letzten Jahren in die falsche Richtung entwickelt. Es ist etwas, mit dem Umgegangen werden muss, auf einem hohen Level, in der League, es kann nicht von Club zu Club unterschiedlich sein. Es ist Teilweise eine Sache der Gesellschaft, aber es ist etwas, mit dem wir mehr und mehr zu tun haben.“ (Foto: Percy Harvin, aus Florida, wurde positiv auf Cannabis getestet und denoch für die Vikings aufgestellt.)
Zur Zeit gäbe es viele Fälle, so sagen die Clubbetreiber, dass angehende Spieler viel offener in ihren Bewerbungsgesprächen zugeben, auf der Schule Marihuana genutzt zu haben.
„Diese Kinder geben es viel mehr zu als damals, und das ist etwas, mit dem wir umgehen müssen“ sagte ein Clubmanager. „Sie wollen die Wahrheit sagen und geben auch eine Erklärung für ihr Handeln. Es ist besser als wenn es jemand anderes herausfindet und dich dann schlecht hinstellt.“
„Wir hatten alle die gleichen Unterhaltungen in unseren internen Clubtreffen: „Wow, da sind viele kiffende Kinder dieses Jahr – es scheinen viel mehr jetzt zu sein, überall.“
Ein NFL Topcoach sagte SI, dass die Era der Bundesstaaten anbricht, in denen Marihuana für medizinischen Gebrauch legalisiert ist. Viele der potentiellen Spielern haben nicht mal eine Ahnung davon, dass die NFL ein Problem mit dem Rauchen von Marihuana hat, denn es wird als Drogenkonsum angesehen.
Es sei ein Trend, und es würden zwischen 20 und 30 Prozent disqualifiziert werden. Ausserdem sollte man die Mannschaftsanführer dabei nicht vergessen. Der gleiche Coach, der dies sagte, hatte vor ein paar Jahren noch angehende Spieler, die positiv getestet wurden, sehr schnell von der Liste genommen. Aber die Zeiten ändern sich. Die Clubs sind noch mehr damit beschäftigt gute Spieler zu finden und nun auch herauszufinden, ob das Kiffen eine Experimentierphase war oder nicht.
Die Initiative SAFER ruft die NFL dazu auf, endlich damit aufzuhören, Spieler die Cannabis konsumiert hatten – oder es immer noch machen, zu verhöhen und zu bestrafen. „Die NFL hat kein Problem mit Alkohol, aber mit Marihuana – einer weitaus sichereren Substanz“ sagte Mason Tvert, Direktor der Organisation „Sichere Alternative für erholsame Entspannung“, die sich für eine Legalisierung von Marihuana einsetzt. „Es ist Zeit, dass die NFL Ausrichter ihren Kopf aus dem Sand holen und den Fakt akzeptieren, dass viele herausragende Athleten – und Millionen von Amerikanern – Marihuana als Genuss empfinden, genauso wie Millionen von NFL Fans gerne Bier trinken, das von den Großsponsoren der NFL wie Coors Light und Budweiser produziert wird.“
SAFER möchte herausstellen, dass Alkohol überall bekannt ist als Faktor für Gewaltausbrüche, sexuelle Belästigung, Kämpfe, Verletzungen und Überdosierung, wohingegen Marihuana für keiner dieser Punkte eine Rolle spielt.
via SportsIllustrated und SAFER